Netzwerk Deutsche Mittelgebirge
Klausurtagung des Bundesverbands Deutsche Mittelgebirge e.V.
Vulkanausbruch und Wissensduschen, Bar Camp Session und Schlaumeierpass – wer kommt bei diesen Begriffen auf die Idee, dass es sich um eine Klosterklausur des Bundesverbands Deutsche Mittelgebirge e.V. handelt?
Innenmarketing, Kommunikation mit touristischen Stakeholdern und Lobbyarbeit gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Dr. Michael Braun, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Mittelgebirge e.V. begrüßte 25 Teilnehmer zu diesen Tagesordnungspunkten bei der Klosterklausur der Mittelgebirge, die von 26.-28. Mai 2019 in der Vulkaneifel im Kloster Maria Laach stattfand.
Im Bundesverband haben sich 25 Mittelgebirgsregionen Deutschlands zusammengeschlossen, um Erfahrungen auszutauschen. Die Mittelgebirge haben oft ähnliche Problemstellungen und stehen vor den gleichen Herausforderungen. Der Verband hat sich daher zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Mittelgebirge zu vertreten und sichtbar zu machen.
Zum Thema Innenmarketing beschäftigten sich die Teilnehmer unter anderem mit den Effekten eines digitalen Partner-Netzwerks, Branchen- und Informationsdiensten sowie den Anforderungen an eine partnerschaftliche B2B-Kommunikation und sie erstellten einen „Instrumentenkoffer Innenmarketing“ für die zukünftige Arbeit. Als Rahmenprogramm besichtigten die Klausurteilnehmer den Lava-Dome in Mendig mit einem früheren Basalt-Bergwerk.
Herzlichen Dank an Klaus Schäfer für die gastfreundliche Einladung in die Eifel.
Übrigens, neu erprobten die Teilnehmer die Methode einer Wissensdusche.

Dr. Braun übernimmt den Vorsitz des Bundesverbandes Deutsche Mittelgebirge e.V.
Ländlicher Raum steht im Fokus des Bundesverbandes Deutscher Mittelgebirge e.V.
Der Bundesverband Deutsche Mittelgebirge hat einen neuen Vorsitzenden. Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern, übernimmt ab 25.09.2018 das Amt von Veronika Hiebl, Geschäftsführerin Tourismusverband Erzgebirge e.V., die das Erzgebirge verlässt und die Geschäftsführung der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH übernehmen wird. Braun repräsentiert den Oberpfälzer Wald und den Bayerischen Wald im Bundesverband, in dem aktuell 22 Mittelgebirgsregionen zusammengeschlossen sind. Hauptziel des Verbandes ist es, die Mittelgebirge als bedeutende Tourismuslandschaften zwischen Alpen und Küsten besser in Politik, Wirtschaft und Tourismus zu verankern sowie dort die Interessen der Mittelgebirge gemeinsam zu vertreten.
Klaus Schäfer von Eifel Tourismus und Tino Richter von der Sächsischen Schweiz wurden im Amt bestätigt. Neu im Vorstand ist Ferdinand Reb von der Tourismuszentrale Fichtelgebirge.
Mittelgebirge sind die Urlaubsregionen der Zukunft
Zur dreitägigen Jahresversammlung in Weißenstadt im Fichtelgebirge, beschäftigte man sich auch mit der Frage, wie der Tourismus in den Mittelgebirgen gemeinsam ausgebaut werden kann. Während das touristische Wachstum in den Ballungszentren an die Grenzen stößt und man bereits „Overtourism“ beklagt, steht in den Mittelgebirgen noch ausreichend Raum für Erholung und Freizeit zur Verfügung. Auch die Übernachtungskapazitäten sind vorhanden. Die Tourismusorganisationen sind im ländlichen Raum Motor einer nachhaltigen Entwicklung in den oft strukturschwachen Regionen. Dabei sollen die Regionen in ihrer Einmaligkeit weiterentwickelt werden und die Naturräume durch gezielte Besucherlenkung bestmöglich erhalten bleiben. „Zudem treiben wir den Ausbau der digitalen Angebote und der Onlinebuchbarkeit in ländlichen Gebieten voran. Nur so können die Betriebe langfristig ihr Marketing weiterentwickeln und erreichen eine bessere Sichtbarkeit auf den Onlineplattformen, um vor allem auch immer wieder neue Gäste zu gewinnen“, erläutert Braun die Initiative, die er seit einigen Jahren mit Erfolg forciert.
Prominenter Gast der Jahresversammlung war Claudia Gilles, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Tourismusverbandes e.V. (DTV). Sie berichtete über die strategische Ausrichtung des DTV, da im Koalitionsvertrag die stärkere Verankerung des Tourismus in der Politik vereinbart wurde.
Tourismus im ländlichen Raum bedeutender Wirtschaftsfaktor
Rund zwei Drittel der Übernachtungen in Deutschland werden in ländlichen Räumen verbracht, ein Drittel in Städten über 50.000 Einwohnern. Fast die Hälfte der Übernachtungen im ländlichen Bereich finden in den Mittelgebirgen statt, an Nord- und Ostsee ein Fünftel und in den Alpen ein Zehntel, der Rest im übrigen Land. Damit sind die Mittelgebirge die populärste Landschaftsform im Deutschlandtourismus. In den im Bundesverband zusammengeschlossenen Mittelgebirgen erwirtschaftet die Tourismusbranche einen Bruttoumsatz von 21,5 Mrd. Euro. Tourismus ist eine Leitökonomie im ländlichen Raum, die neben Wertschöpfung, heimatnahe Arbeitsplätze sichert, Handwerk und Einzelhandel unterstützt und die regionale Baukultur, kulturelle Identität, Landschafts- und Naturschutz stärkt, sowie die Lebensqualität der Bevölkerung verbessert.
Die Deutschen Mittelgebirge ein starkes Stück Deutschland
Mittelgebirge wollen sich besser positionieren
Die deutschen Mittelgebirge wollen gemeinsam die herausragende Bedeutung der abwechslungsreichen Ferienlandschaften zwischen Alpen und Küsten stärker ins Bewusstsein heben. Dazu haben sie den Verein „Deutsche Mittelgebirge“ gegründet. Er soll zugleich Lobbyarbeit betreiben und den Mittelgebirgen mehr Gewicht in politischen und touristischen Gremien verschaffen.
Mit dabei sind aktuell Bayerischer Wald, Eifel, Erzgebirge, Fichtelgebirge, Fränkische Schweiz, Frankenwald, Haßberge, Hunsrück, GrimmHeimat NordHessen, Oberpfälzer Wald, Odenwald, Sächsische Schweiz, Sauerland, Schwarzwald, Siegerland-Wittgenstein, Spessart, Steigerwald, Thüringer Wald, Westerwald, Vogtland und Zittauer Gebirge.
Fördernde Mitglieder sind Rheinland-Pfalz und Saarland. Unterstützt wird der Verein zudem von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), dem Deutschen Tourismusverband (DTV) und dem Deutschen Wanderverband.